Fehler beim Autokauf – wie vermeidet man sie?

In diesem Artikel finden Sie Antworten auf drängende Fragen, die sich jeder stellt, der vor dem Kauf eines gebrauchten Autos steht.

Unter anderem erfahren Sie:

  • Warum die VIN-Nummer Ihr bester Freund ist? Sie werden entdecken, dass diese Zahlen- und Buchstabenfolge eine wahre Fundgrube an Wissen über die Geschichte des Autos verbirgt und deren Überprüfung Ihnen viel Ärger und Geld ersparen kann.
  • „Vertrag auf Deutsch“ – ist das wirklich eine gute Idee? Wir klären die Zweifel und erklären, warum dieser beliebte Trick gegen Sie wirken kann.
  • Wie man den Autopreis verhandelt, ohne wie ein Basarhändler zu wirken? Wir geben Tipps, wie man mit dem Verkäufer spricht, um einen für beide Seiten zufriedenstellenden Kompromiss zu erreichen.

Bereiten Sie sich auf eine solide Portion praktischen Wissens vor, die Ihnen helfen wird, die Fallen zu vermeiden, die auf angehende Käufer von Gebrauchtwagen lauern.

1. Sie stellen nicht die richtigen Fragen (und hören nicht auf die Antworten!)

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Stellen Sie sich vor, Sie stehen bereits auf dem Platz, die erträumten vier Räder glänzen in der Sonne und plötzlich haben Sie ein Blackout. Kennen Sie das? (Natürlich kennen Sie das!). Es ist leicht, sich von Emotionen mitreißen zu lassen, aber glauben Sie mir – dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für Fragen wie „welche schöne Farbe, und war das Emblem schon immer so glänzend?“.

Denken Sie daran: Sie sind hier der Käufer, und ein gebrauchtes Auto ist kein Brötchen im Laden – Sie wollen die Geschichte des Autos kennen, nicht nur eine schön aussehende Karosserie. Der Verkäufer weicht den Antworten aus? Das ist ein Zeichen dafür, dass etwas im Busche ist (und das ist normalerweise nichts Gutes…).

Statt vager Fragen, gehen Sie aufs Ganze und bereiten Sie sich vorher eine kleine Spickzettel vor. Er kann auf dem Telefon sein, er kann auf einer Serviette sein (nur nicht verlieren!), aber er sollte diese Punkte enthalten:

FrageWarum lohnt es sich, zu fragen?
Wurde das Auto regelmäßig gewartet?Ermöglicht die Beurteilung der Einstellung des Vorbesitzers zum Auto.
Was waren die teuersten Reparaturen?Gibt Einblick in mögliche „schwache Punkte“ des jeweiligen Exemplars.
Wurde das Auto von unten gesehen?Ermöglicht die Beurteilung des Zustands des Unterbodens und das Erkennen von eventuellen Rostbefällen.
Ist der Mechaniker auf diese Marke spezialisiert?Kompetenz des Mechanikers zählt – niemand kennt sich mit allem aus!
Fahrzeughistorie in der Vertragswerkstatt?Eine vollständige Wartungshistorie ist Gold wert – gibt Sicherheit, dass das Auto in einem autorisierten Service gewartet wurde.

2. Sie sind nicht auf das Gespräch vorbereitet (wie bei einer Prüfung, nur mit höherem Einsatz)

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Ein Auto zu kaufen ist wie Geschäftsverhandlungen – wer besser vorbereitet ist, gewinnt. Und ich meine nicht, dass man alle Automodelle auswendig kennt (obwohl das immer beeindruckend ist!). Es geht darum, ohne leeren Kopf in das Treffen zu gehen und sich nicht von einem cleveren Verkäufer überrumpeln zu lassen.

  • Erstens: Nehmen Sie sich Zeit und „durchleuchten“ Sie das Modell, das Sie interessiert. Welcher Motor wird empfohlen? Worauf sollte man achten? (denn jedes Modell hat seine „Launen“).
  • Zweitens: Überprüfen Sie Internetforen und Diskussionsgruppen. Wissen Sie, solche Orte im Internet, wo Menschen ihre Erfahrungen teilen (und oft über ihre Autos meckern – das ist ein wertvoller Hinweis!).
  • Drittens: Scheuen Sie sich nicht zu fragen! Mechaniker bieten oft kostenlose Telefonberatungen an – ein kurzes Gespräch kann Ihnen zukünftigen Stress (und Geld!) sparen.

3. Sie überprüfen die „offensichtlichen Selbstverständlichkeiten“ nicht (also die VIN-Nummer ist grundlegend)

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Jeder weiß angeblich, dass die VIN-Nummer wichtig ist, aber ist das wirklich so? Es ist nicht nur eine Zahlenfolge, die fest im Auto eingraviert ist, sondern eine wahre Fundgrube an Wissen über seine Vergangenheit! Denken Sie daran wie an den „Fingerabdruck“ des Autos – einzigartig und die ganze Wahrheit über seine Geschichte enthüllend (sogar die, die dem Verkäufer unangenehm ist).

Bevor Sie also von Emotionen überwältigt sind und Ihre Brieftasche zücken, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die VIN-Nummer genau zu überprüfen.

Wo findet man Informationen?

  • Internet: Es reicht aus, die VIN in eine Suchmaschine einzugeben, und man findet viele Seiten, die Fahrzeughistorienberichte anbieten (kostenpflichtig und kostenlos).
  • Vertragswerkstatt: Ein Anruf beim autorisierten Service der jeweiligen Marke ist ein Volltreffer! Zwar verstecken sich einige Mitarbeiter hinter Datenschutz wie hinter einem Schild, aber es gibt auch solche, die gerne helfen.
Was kann man anhand der VIN überprüfen?
Herkunftsland und Produktionsjahr
Kilometerstand (bestätigt aus verschiedenen Quellen)
Unfallfreiheit
Karosserie- und Lackreparaturen
Teileaustausch
Wartung

Denken Sie daran – besser vorsichtig sein und einen Moment der Überprüfung widmen, als später sich selbst Vorwürfe zu machen (oder schlimmer noch – ein Vermögen für Reparaturen auszugeben!).

4. Der „Vertrag auf Deutsch“ ist russisches Roulette (mit Ihrem Auto als Einsatz)

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„Vertrag auf Deutsch“ – klingt mysteriös? Oder eher verdächtig vertraut? Dieser „Trick“ ist ein alter Hut unter unehrlichen Händlern, die Verantwortung für das verkaufte Auto vermeiden wollen (besonders wenn es etwas zu verbergen hat…).

Worum handelt es sich bei dieser „Magie“? Statt einen Vertrag mit der Person zu unterschreiben, die vor Ihnen steht und das Geld entgegennimmt, unterschreiben Sie ihn mit… einem fiktiven Besitzer aus Deutschland. Der Händler erzählt Ihnen, das sei nur eine Formalität, weil er das Auto für sich importierte und es jetzt verkauft. Klingt glaubwürdig? Lassen Sie sich nicht täuschen!

In Wirklichkeit ist der „deutsche Eigentümer“ oft eine fiktive Figur und der Vertrag – ein wertloser Fetzen Papier. Bei Problemen bleiben Sie mit nichts – ohne Auto, ohne Geld und ohne Möglichkeit, Ihre Rechte geltend zu machen.

Deshalb:

  • Überprüfen Sie immer die Identität des Verkäufers!
  • Stellen Sie sicher, dass die Daten im Personalausweis mit den Vertragsdaten übereinstimmen.
  • Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen!

Denken Sie daran – lieber übervorsichtig und überempfindlich wirken als betrogen zu werden.

5. Emotionen vs. Vernunft – wie man sich nicht von der Situation mitreißen lässt (und seine Ersparnisse verliert)

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In der Regel wird davon abgeraten, wichtige Entscheidungen unter dem Einfluss von Emotionen zu treffen… Es sei denn, wir sprechen von einem spontanen Eiskauf an einem heißen Tag – das ist immer eine gute Idee! Der Kauf eines gebrauchten Autos in einer Welle der Aufregung ist hingegen ein direkter Weg zu nervigen (und finanziellen) Turbulenzen.

Stellen Sie sich vor: Sie sehen den Glanz des Lacks, riechen den Duft der fast neuen Polsterung und der Verkäufer erzählt märchenhafte Geschichten von Fehlerfreiheit und unglaublichen Leistungen. In so einer Situation verliert man leicht den Kopf und gibt sich der Fantasie von Ausflügen im neuen Auto hin…
Stop! Bevor Sie den Vertrag unterschreiben und Ihr hart verdientes Geld ausgeben, machen Sie einen Schritt zurück und stellen sich ein paar Fragen:

  • Motivation: Brauche ich dieses Auto wirklich, oder ist es nur ein Wunsch?
  • Budget: Kann ich mir dieses Auto und eventuelle Reparaturen leisten? (denn die, glauben Sie mir, tauchen immer auf!)
  • Fakten vs. Emotionen: Habe ich genügend Informationen über die Geschichte und den technischen Zustand des Autos?

In dieser Situation ist die Hilfe eines Freundes unbezahlbar! Jemand, der sich nicht von der Magie des glänzenden Lacks mitreißen lässt und die ganze Situation aus der Distanz betrachten kann.

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6. Probefahrt ist keine Spritztour (sondern ein Test, der Sie vor einem Fass ohne Boden bewahren könnte)

Eine Probefahrt ist nicht nur eine Gelegenheit, den Nervenkitzel hinter dem Steuer eines „neuen“ Autos zu spüren. Es ist vor allem eine Chance, das Auto zu testen und mögliche Probleme zu erkennen, die unter der Schicht Politur verborgen sein können. Lassen Sie sich nicht von einer kurzen Runde um den Block abspeisen!

Hier ist Ihre „Checkliste“ für die Probefahrt:

FahrzeugteilWorauf achten?
MotorLäuft er gleichmäßig und leise? Hört man keine verdächtigen Geräusche, Klopfgeräusche oder Summen?
GetriebeSchalten die Gänge reibungslos und ohne Kratzen und Widerstand?
Fahrwerk„Schwimmt“ das Auto nicht auf der Straße und hält gut in Kurven? Gibt es keine Klopfgeräusche während der Fahrt über Unebenheiten?
BremsenBremst das Auto gleichmäßig und effektiv?

Wichtiger Tipp: Bitten Sie immer um eine Probefahrt mit kaltem Motor! Warum? Weil ein kalter Motor nicht lügt! So lassen sich potenzielle Probleme leichter erkennen, die eventuell verborgen bleiben, wenn der Motor warm ist.

7. Verhandlungen sind eine Kunst, kein Krieg (also lassen Sie Basarfloskeln weg)

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Gut, wir sind an dem Punkt angelangt, an dem der Autopreis auf den Tisch kommt. Und glauben Sie mir – es ist nicht die Zeit für Kampfschreie und Seilziehen! Verhandlungen sind eine feine Kunst, bei der sich beide Seiten zufrieden fühlen sollten.

Erinnern Sie sich, als ich über Vorbereitung sprach? (ja, ja, schon wieder das gleiche! 😉). Bevor Sie mit der Preisverhandlung beginnen, machen Sie eine gründliche Recherche – überprüfen Sie, wie viel das jeweilige Modell in ähnlichem technischen Zustand und mit dieser Kilometerleistung wert ist. Das Internet ist Ihr Fundus an Wissen!

Und das Wichtigste: statt des klassischen „wie viel können Sie runtergehen?“ (klingt das nicht ein bisschen wie auf dem Basar?), geben Sie Ihren Preisvorschlag ab. Einen konkreten, durchdachten und seriösen Vorschlag. Begründen Sie ihn! Erwähnen Sie Ihre Beobachtungen zum technischen Zustand des Autos, der notwendigen Reparaturen, die Sie vornehmen müssen. Seien Sie bereit für ein Gegenangebot und denken Sie daran, dass ein Kompromiss der Schlüssel zum Erfolg ist!

8. Eine „Gelegenheit“ hat viele Namen (und manchmal verbirgt sich ein Wrack darunter, nicht ein Schmuckstück)

„Aktion!“, „Super Gelegenheit!“, „Der Preis wird nie niedriger sein!“ – wer von uns ist nicht auf solche Slogans hereingefallen? Leider ist in der Welt der Gebrauchtwagen „Gelegenheit“ ein sehr relatives (um nicht zu sagen – verdächtiges!) Konzept.

Bevor Sie also auf ein Auto mit einem Preis weit unter dem Marktwert losgehen, denken Sie einen Moment nach. Macht es logisch Sinn, dass ein Auto in perfektem Zustand, mit niedriger Kilometerzahl und ohne Unfälle fast verschenkt wird? Genau…

Denken Sie daran, dass eine wahre Gelegenheit ein Auto in gutem technischen Zustand ist, überprüft und fahrbereit (nicht fahrbereit zum Mechaniker!). Lassen Sie sich nicht von scheinbaren Einsparungen verführen!
Um Ihnen die Situation ein wenig zu verdeutlichen, habe ich einen kleinen Spickzettel vorbereitet:

MerkmalUnfallfreies AutoUnfallsfreies Auto
DefinitionHat nie an keinem Unfall teilgenommen.Könnte kleinere Schrammen oder Kratzer gehabt haben, die jedoch keinen Einfluss auf seine Struktur hatten.
PreisZumeist höherÜblicherweise niedriger
BemerkungenGarantie für den Mangel an größeren Karosserie-Reparaturen.Erfordert genaues Überprüfen (am besten mithilfe eines Fachmanns), ob die Reparaturen richtig durchgeführt wurden.

Wie Sie sehen können, kann ein unfallfreies Auto auch eine gute Wahl sein! Das Wichtige ist, zu wissen, worauf man achten muss und keine Angst zu haben, Fragen zu stellen (erinnern Sie sich an Punkt 1? 😉).
Der Kauf eines gebrauchten Autos muss keine Odyssee sein.

Der Schlüssel zum Erfolg ist Bewusstsein und gut überlegtes Handeln. Wir hoffen, dass Sie dank unserer Tipps die häufigsten Fehler umgehen und bald die Fahrt in Ihrem Traumauto genießen werden. Viel Erfolg!

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